Dissoziieren I: Trauma und Re-traumatisierung

 
 

Folgen traumatischer Erfahrungen und Re-Traumatisierung durch spezifische Reizauslöser

 
 

Dissoziieren – wenn sich das Bewusstsein verabschiedet.

 

Dissoziieren bedeutet "trennen" oder "abspalten". In der Psychologie beschreibt dies einen Mangel an geistiger Fähigkeit, bestimmte Erlebnisse zu verarbeiten. Dabei werden unter Umständen mehrere Inhalte vom Bewusstsein abgespalten, die nebeneinander weiter bestehen, ohne einen Bezug zueinander zu haben. Sie können hierdurch nicht im Zusammenhang der Ereignisse wahrgenommen werden. Die betroffene Person vermag es also nicht mehr, belastende Inhalte zu erinnern und einzuordnen.

Menschen in diesem Zustand sind sich ihrer selbst oft gar nicht mehr bewusst. Sie können Sinneseindrücke nur eingeschränkt wahrnehmen und empfinden in dem Moment keine Gefühle mehr. Oft verlieren Sie völlig den Bezug zur Umwelt, da sie äußere Reize komplett ausblenden. Und auch der eigene Körper lässt sich nur noch schwer kontrollieren.

 
 

 Das 3D-Gehirn speichert alle Sinneseindrücke.

 

Sämtliche Sinneseindrücke werden im Gehirn verarbeitet und in der Reihenfolge abgespeichert, wie sie empfangen wurden. Jedenfalls gilt das für unser 3D-Gehirn im Raum-Zeit-Gefüge, dessen Gesetzmäßigkeiten wir als gegeben ansehen.

Im Normalfall speichert Ihr Gehirn alle Eindrücke, die zu einem Erlebnis gehören, zusammenhängend ab. So können Sie die Inhalte als vielschichtiges Geschehen erinnern. Werden Inhalte abgespalten, so dass Sie diese nicht mehr zusammenhängend wahrnehmen können, sind Sie in Ihrem Denken und Handeln entsprechend eingeschränkt, was sich folgenschwer auf Ihr Leben und Ihre Sicherheit auswirken kann.

 
 

Das Ich-Bewusstsein kennzeichnet eine Seele als Individuum.

 

Bewusstsein wird nicht vom Gehirn produziert, wie Vertreter des vorherrschenden materialistischen Weltbildes behaupten, welches Grundlage unserer Naturwissenschaften ist. Es entspringt als ewiges Bewusstsein der UrQuelle und wirkt durch uns. Deswegen geht keine Information oder Erinnerung jemals wirklich verloren. Abgespaltene Inhalte werden also nicht einzig in Ihrem biologischen Gehirn separat gespeichert, sondern sie sind Bestandteil Ihres einzigartigen Ich-Bewusstseins, das Sie als Seele geprägt haben, und welches Sie als Individuum kennzeichnet.

Es ist naheliegend, dass pharmazeutische Behandlungen oftmals unbefriedigend bleiben, da durch diese nur die materielle Erscheinung von Symptomen beeinflusst wird, deren tiefere Ursachen aber nicht physisch-materieller sondern geistiger Natur sind. Denn ein „psychisches Ungleichgewicht“ wird oft als „Störung“ des Gehirns angesehen, welche es zu korrigieren gilt. Heilungsbemühungen müssen aber auf der Ebene der geistigen Ursache ansetzen, um erfolgreich sein zu können.

 
 

Abspalten von Inhalten aus dem Bewusstsein durch Trauma.

 

Sie erinnern als betroffener Mensch traumatische Inhalte mal mehr und mal weniger gut, unter Umständen aber auch gar nicht, wenn diese vollständig und langfristig verdrängt wurden. Manchmal kommen Erinnerungen nach vielen Jahren wieder, wenn Sie sich seelisch stabilisiert haben, und die Inhalte verkraften können. Dies wird von Ihrem Unterbewusstsein gesteuert.

Eine traumatische Erfahrung führt immer zu einer Abtrennung von Inhalten im Bewusstsein sowie von Seelenanteilen. Es ist möglich, dass Sie sich gleichzeitig in handelnde und beobachtende Person während des traumatischen Erlebnisses zergliedern. Sind Sie nur beobachtende Person, werden Sie sich in dem Moment kaum mehr helfen können, da Sie "das Zepter abgegeben haben".

Das Abspalten geschieht instinktiv und unmittelbar, damit Sie psychisch nicht überfordert werden. Der Schmerz wird betäubt, und die mentalen Fluchtreflexe gewährleisten, dass Sie sich der Situation geistig entziehen können. Dies kann kurzfristig durchaus hilfreich sein.

 
 

Jeder hat seine persönliche Schmerzgrenze.

 

Traumatisches Erleben ist nicht beurteilbar, noch steht es uns zu, Härtegrade zu bemessen, denn jeder Mensch hat seine persönliche Schmerzgrenze.
Dies sollten Sie sich selbst auch zugestehen, falls Sie betroffen sind. Im Hinblick auf missbräuchliche Erfahrungen z.B. sollte auch niemand festlegen, dass körperliche Misshandlungen schlimmer seien, als seelische, oder umgekehrt. Zumal die Grenzen hier meist fließend sind.

Es gibt Menschen, die jahrelang offensichtlich schwer misshandelt werden, und die weitgehend seelisch unversehrt bleiben. Aber es gibt auch Menschen, die vergleichsweise wenigen Widrigkeiten des Lebens ausgesetzt waren, wodurch sie aber dauerhaft geschädigt wurden, und ihr Leiden lange Zeit nicht überwinden können. Dies hat vor allem mit der nachträglichen Bewertung des Erlebten zu tun, welche von dem Menschen vorgenommen wird.

 
 

Trauma-Symptome und mögliche langfristige Folgen.

 

Es können regelmäßig körperliche Symptome auftreten, für die keine hinreichenden medizinischen Erklärungen gefunden werden. Auswirkungen von Traumata können sich in Bewegungsstörungen äußern, wie dass Sie nicht mehr stehen oder sich orientieren können. Auch Ihr Sprechverhalten kann beeinträchtigt sein. Es treten mitunter "dissoziative Empfindungsstörungen" auf wie der teilweise Verlust von Sinnesempfindungen von Organen. Dabei kann es zu ernsthaften, wiederholenden Erscheinungen wie Schwindel und "Wegtreten" sowie eingeschränktem Denken und auffälligen Sprachstörungen kommen.

Vielleicht sind Sie schon einmal einem Menschen begegnet, den Sie als "pseudo-debil" wahrgenommen haben, weil er sich nicht auf aktuelle Inhalte beziehen konnte, und ständig am Thema vorbei redete? Vielleicht hat dieser Mensch traumatische Erfahrungen machen müssen, und noch keine Möglichkeit gefunden, diese zu verarbeiten.

 
 

Das Phänomen der Dissoziativen Identitätsstörung.

 

Schwere, dauerhafte Traumatisierungen können bewirken, dass langfristig abgespaltene Anteile unterschiedliche Gefühls- und Verhaltensmuster entwickelt haben, die wie Programme wirken und derer sich der Betroffene nicht bewusst ist. Und so kann eine weitere Folge schwerer Traumata eine "Multiple Persönlichkeitsstörung" sein. Dies ist eine "dissoziative Identitätsstörung", bei der ein Mensch mindestens zwei unterschiedliche Persönlichkeiten ausgebildet hat, von denen mal die eine und dann die andere die Führung übernimmt. Am Rande sei erwähnt, dass sich dieses Phänomen bestimmte Geheimgesellschaften zunutze machen, die auf diese Weise gezielt Agenten ausbilden.

Diese Diagnosen sind letztlich nur der hilflose Versuch der „Wissenschaft Psychologie“, die mannigfachen Erscheinungsbilder menschlichen Erlebens und Verhaltens zu kategorisieren und vermeintlich eine Kontrolle hierüber zu erlangen. Dies kann aber nur bedingt gelingen, wenn die geistig-energetische Ursachenebene aus der Betrachtung ausgeklammert wird, denn eine Re-Integration abgespaltener Seelenaspekte vollzieht sich selten alleine, sondern muss von Heilern begleitet werden, die sich in den entsprechenden Sphären sicher bewegen können.

Lesen Sie hierzu auch gerne meinen Blog-Artikel “Schamanismus im westlichen Kulturkreis I: Shamanic Practitioning - Aus der Berufung einen Beruf machen”

 
 

Re-traumatisierung und getriggert werden.

 

Wenn traumatische Inhalte nicht erinnert und verarbeitet werden, können sie lebenslänglich (und darüber hinaus) über bestimmte Auslösereize aktiviert werden. Dies kann gezielt von Jemandem ausgeführt werden, oder unbewusst geschehen. Jemand drückt vielleicht aus Versehen einen ihrer "wunden Punkte", und Ihr System schaltet instinktiv in den „geistigen Fluchtmodus“, um sich am Leben zu halten. Denn sie haben gar keine Zeit zu prüfen, ob Sie tatsächlich bedroht werden. Die Mechanismen laufen automatisch ab.

Als auslösende Reize können hier auch Gerüche, Geräusche, Stimmen oder atmosphärische Eindrücke von Orten wirken sowie sämtliche Empfindungen, die mit dem Trauma verbunden werden und eine entsprechend starke Erinnerung auslösen.

Sehr häufig reinszenieren wir Situationen, die sich fast eins zu eins in einer vergangenen Inkarnation abgespielt haben, ohne jedoch den Hintergrund zu verstehen geschweige denn, die karmische Lernaufgabe darin zu erkennen. Denn die meisten glauben nicht an Wiedergeburt und sind auch nicht (mehr) in der Lage, sich zu erinnern. Sie haben den Kontakt zu ihren höheren Aspekten weitestgehend eingebüßt und es fehlt ihnen die geistige Klarheit, um diese Inhalte zu erfassen und korrekt zu deuten.

 
 

Handlungsunfähig durch Ängste und Phobien.

 

Vielleicht werden Sie von Ängsten und Phobien kontrolliert, so dass Sie dauerhaft in Ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt bleiben. Oder Sie befürchten ständig, von auslösenden Reizen überrascht zu werden, und erstarren regelmäßig wie der "Hase im Fernlicht" und können sich der jeweiligen Lage nicht mehr entziehen. Dies kann in missbräuchlichen Beziehungen durchaus zu Ihrem weiteren Schaden ausgenutzt werden, wenn Jemand Ihren wunden Punkt kennt.

Als traumatisierter Mensch bleiben Sie so lange der Gefahr ausgeliefert, dass Ihr Trauma "wiederbelebt" werden kann, bis Sie die Inhalte verarbeitet und ausgeheilt haben. Auf die eine oder andere Weise hat jeder Mensch traumatische Erfahrungen gemacht, und auch wenn Erlebnisse aus vergangenen Inkarnationen zumeist nicht einfach erinnerbar sind, so reagiert das System auf Reizauslöser, die in den Energiekörpern abgespeicherte Inhalte aktivieren und Ihre Handlungsfähigkeit stark beeinflussen können.

 
 

Konfrontation mit dem Trauma - oder nicht.

 

Vielleicht möchten Sie es lieber vermeiden, sich mit Ihrem Trauma auseinander zu setzen, denn Sie fürchten den Schmerz und haben sich deshalb in Symptomen eingerichtet, die das Trauma ersetzen. Die Ergebnisse einer Therapie und die Verantwortung für das eigene Leben liegen bei Ihnen, und da sollte Ihnen niemand hinein reden. Um die Folgen traumatischer Erfahrungen überwinden zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Keine kann Erfolge garantieren, denn Heilung ist immer ein persönlicher Prozess, der durch vieles beeinflusst und gesteuert wird, das wir nicht unbedingt kontrollieren können.

Erfahren Sie in meiner Blog-Artikel-Reihe “Der Quellkonflikt” mehr darüber, welche Heilungsblockaden es gibt und wie Sie diese überwinden können.

Manche Traumata müssen erkannt und erinnert werden, um aufgelöst werden zu können, andere wiederum nicht. Wurde es früher von Psychotherapeuten angestrebt, den Patienten mit verdrängten schmerzlichen Inhalten unbedingt aufeinander treffen zu lassen, so verzichten moderne Trauma-Therapien meist auf konfrontative Techniken, durch die Sie "re-traumatisiert" werden könnten.

Ich denke, es ist immer eine Gratwanderung und eine Frage der persönlichen Belastbarkeit. Ich habe im Laufe meiner Praxistätigkeit die Erfahrung gemacht, dass es vor allem die Wahrheit ist, die heilt. Die meisten Menschen empfinden es als Erlösung, diese zu kennen und ihre diffusen Erinnerungen sortieren zu können. Dann kann der Heilprozess beginnen, und der Mensch kann eine abschliessende Neubewertung treffen, die ihn letztlich in die emotionale Freiheit von dem Erlebten führt.

 
 

Lesen Sie in “Dissoziation II: Wenn Sie aus der Jacke springen” mehr über normales und besonderes Abspaltungs-Erleben, sowie über alternative Methoden zur Überwindung traumatischer Erfahrungen.

 
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Das Bauchgefühl II: Vom Wert der Weisung durch Ihr Hohes Selbst