Schamanismus im westlichen Kulturkreis I: Aus der Berufung einen Beruf machen

 
 

Grundlagen des Schamanismus und sein Nutzen für die moderne Seelenheilung

 

Schamanismus erfreut sich auch im westlichen Kulturkreis immer größerer Beliebtheit. Denn die unbewusste Sehnsucht nach Zeiten wird immer stärker, in denen ein ganzheitliches Eingebundensein in die zyklischen Abläufe der Natur und des Kosmos unsere Weltanschauung geprägt hat, und der Mensch noch wusste, wem er seine Existenz zu verdanken hat und wo sein Platz in dieser Welt ist.

 
 

Der Begriff „shamanic practitioner“.

 

Warum in unserem Kulturkreis eher von schamanisch Praktizierenden als  von Schamanen gesprochen wird, hat den Grund, dass es ausserhalb schamanischer Kulturen den Beruf und Begriff des Schamanen nicht gibt. Die Grundlagen schamanischer Arbeit wie die geistigen Gesetze dahinter sind jedoch unabhängig von Kultur und gegründeten Religionen stets dieselben und von universeller Gültigkeit.

Der Begriff shamanic practitioner geht auf Michael Harner zurück, der den Core-Schamanismus begründet hat, um Menschen des westlichen Kulturkreises, die sich zu schamanischem  Arbeiten berufen fühlen, mit den Kernstücken schamanischen Wirkens (wieder) vertraut zu machen.

 
 

Die schamanische Weltanschauung und das, was man daraus macht.

 

Der weltanschauliche Glaube der Menschen in schamanischen Kulturen ist häufig holistisch ; d.h. es wird davon ausgegangen, dass Gott in jedem Lebewesen, in jedem Element zugegen ist, aber nicht unbedingt, dass er als Individuum existiert. Daraus ergibt sich eine zumeist ehrfürchtige Grundhaltung jedem Tierwesen, der Pflanzenwelt und allen Naturkräften gegenüber.

Wie in jeder geistigen Disziplin und Heilkunst steht und fällt die Qualität schamanischer Bemühungen damit, inwieweit der oder die Praktizierende eigene Herzqualitäten entfaltet hat. Man braucht es nicht schön zu reden, dass geistige Fähigkeiten auch missbräuchlich für schwarzmagische Rituale, Verhexungen, Verfluchungen und Voodo-Zauber im Rahmen von Schamanismus genutzt werden. Dies nährt viele Vorurteile von Skeptikern bezüglich geistiger Heilweisen generell, was kaum verwunderlich ist.

 
 

Heiler oder Anti-Heiler.

 

Wenn sich schamanische Geistheiler aus Gründen der Selbsterhöhung oder um ihre Kräfte zu steigern mit niederen Geistwesen verbündet haben, anstatt sich dem mühseligen Prozess der Selbstläuterung und -erkenntnis auszusetzen und ihre Kanäle zu klären, so werden sie zu Antiheilern. Denn ihre Handlungen dienen einzig ihrem EGO und den negativen Kräften, denen sie sich verpflichtet haben, und schaden denjenigen, die sich vertrauensselig in ihre Hände begeben.

Schamanen, die sich mit negativen Geistwesen zum Zwecke von Schadenszaubern gegen andere verbünden, um ihre Kräfte zu erhöhen, zahlen einen hohen Preis dafür. Das gilt im übrigen auch schon für Experimentierfreudige, die sich im Esoterikhandel angebotener Anleitungen für dunkle Magie bedienen und sich möglicherweise nicht darüber im Klaren sind, an welche niederen Kräfte sie sich damit anbinden.

 
 

Geistige Helferwesen und Verbündete.

 

Neben der gottgegebenen geistigen Kapazitäten ist für schamanische Heilerinnen und Heiler das wichtigste ein enger Kontakt zu ihren geistigen Lehrern sowie verbündeten Kraft- und Helfertieren.

Hiernach gestaltet sich ihre Fähigkeit, sich sicher in den Anderswelten zu bewegen und ihren Heilauftrag erfolgreich auszuführen. Sie lernen die Gesetzmässigkeiten der jeweiligen astralen Ebenen zu beherzigen und wachsen selbst an Erfahrung und Erkenntnis mit jeder Seelenreise, die sie unternehmen.

 
 

Der schamanische Werkzeugkasten.

 

Der Einsatz von Gegenständen wie Trommeln, Rasseln und Räucherwerk zu rituellen Zwecken wird unterschiedlich gehandhabt. Eine schamanische Trommel wird verwendet, um die Schamanen auf ihre Seelenreise vorzubereiten, in dem sie durch monotone rhythmische Schläge in eine Trance versetzt werden. In diesem Zustand ist es leichter möglich, sich mit dem Astralleib aus dem Verbund der Energiekörper zu lösen und sich auf die geistige Reise in andere Schwingungsebenen (Dimensionen) zu begeben.

Rasseln, Räucherungen und Kristalle werden vor allem dazu eingesetzt, Be- oder Umsetzungen von Fremdenergien aus dem Energiefeld eines Menschen herauszulösen und auszuleiten. Allerdings sind diese Hilfsmittel kein Ersatz für etwaige fehlende Geisteskräfte. In diesem Fall lockt ein unsachgemässer und geistig ungeschützter Gebrauch eher noch störende Geister an, die sich empfindlich festsetzen und unangenehme Symptome verursachen können.

 
 

Meine einzigen Hilfsmittel: Geisteskraft, Demut und Entschlossenheit.

 

Früher habe ich selbst auch zum Teil sehr gerne mit diesen Mitteln gearbeitet, bin aber aus verschiedenen Gründen hiervon abgekommen. Es hat für mich mittlerweile keine Bedeutung mehr, wo ich bin und unter welchen Umständen ich arbeite. Ich erreiche in kürzester Zeit das geistige Ziel, auf das ich meinen Fokus richte und kann mich ganz bewusst in unterschiedlichen Dimensionen gleichzeitig bewegen, Inhalte aus Energiefeldern, der Akasha-Chronik u.a. herauslesen und gleichzeitig Informationen aus höchster Quelle abrufen.

Da mich die Geister sämtlicher Bewusstseinsstufen erkennen und einordnen können, wissen wir jeweils beide, mit wem wir es zu tun haben. Entsprechend meiner ureigenen Geisteskräfte und der mir von der Schöpfung verliehenen Autorität kann ich mich von den unter- bis zu den überbewussten Ebenen problemlos frei bewegen und meinen Heilauftrag ausführen. Auf diesem Weg haben mich Christus und andere liebevolle geistige Helfer begleitet und geführt und tun es noch heute.

 
 

Schamanen sind zum Amt berufen.

 

Die meisten traditionellen Schamanen haben einfache Berufe, und erst nach „Feierabend“ gehen sie den Tätigkeiten nach, die ihre schamanische Berufung ihnen abverlangt. Und das nicht immer freiwillig, denn diese Arbeit ist in hohem Maße anstrengend und mit Gefahren für Leib und Seele verbunden. Stellen Sie sich gegen Ihre Berufung, riskieren sie schwere psychische Erkrankungen oder müssen sich sehr anstrengen, diese abzuwehren.

Wie werden Schamaninnen und Schamanen also zu dem, was sie sind? Nicht etwa, in dem sie ein Wochenendseminar besuchen und sich dann Salbei und ein Rassel-Set kaufen. In den alten schamanischen Kulturen sucht sich nicht der Schamane seine Aufgabe, sondern er erhält aus der geistigen Welt ein „Angebot, das er nicht ablehnen kann“.

 
 

Von den Geistern erwählt.

 

Echte Schamanen werden von den Geistern erwählt und zwingend auf ihre Berufung aufmerksam gemacht. Das gilt sowohl für die traditionellen Kuluren als auch für die im westlichen Kulturkreis inkarnierten Schamanenheiler, die sich an ihre Urpotenziale erinnern.

Sie werden heimgesucht oder mit Visionen und Erscheinungen belästigt. Um nicht dem Wahnsinn anheim zu fallen, sehen sich die Geplagten genötigt, sich dieser Herausforderung zu stellen. Andernfalls würden sie tatsächlich Gefahr laufen, ihren Verstand zu verlieren. Es folgen erste Schritte auf dem persönlichen, zunächst recht steinigen Bewusstwerdungsweg.

 
 
 

Schamanismus in einer materialistischen Kultur.

 

Schamanismus ist also keine Disziplin, der sich ein Mensch durch Neugierde oder spirituellem Ehrgeiz zuwenden sollte. Denn wer keinen geistigen Berufungsauftrag und damit keine natürliche Autorität besitzt, der erfährt auch keine Akzeptanz unter den Geistern, weil er sich durch hybrishafte Eigenwahl in Gefilde hinein gewagt hat, zu denen er keinen legitimen Zugang hat. So jemand wird nicht nur nicht gefördert, sondern möglicherweise sogar bekämpft. Die Folgen für Geist und Körper können verheerend sein.

Dies ist eine besondere Herausforderung für Menschen in einer Kultur, die die unsichtbare Anderswelt, den Wirkungskreis von schamanischen Geistheilern, für nicht existent hält. Denn sie stehen zunächst allein mit ihren Erlebnissen da, welche sie niemandem erzählen können, ohne befremdlich angesehen, belächelt oder für "bekloppt" erklärt zu werden.

 
 

Mein eigener schamanischer Weg in Kurzfassung.

 

Ich selbst habe diese Erfahrungen gemacht, als ich im Jugendalter mein spirituelles Coming-Out hatte, nachdem sich mir die geistigen Welten auf zunächst sehr erschreckende Weise aufgedrängt hatten. Ein Prozess, der allerdings schon in der Kindheit begann und mit zunehmendem Alter immer intensiver wurde.

Es folgten psychisch entgrenzende Erlebnisse, die ich alleine einordnen und verarbeiten musste, da ich keine Mentoren an meiner Seite hatte. Ausser Christus,  der mir in all der Dunkelheit immer der wichtigste Leitstern gewesen ist. Es hat aber gedauert, bis ich ihn in der Klarheit wahrnehmen, ihm vertrauen und mich unter seine liebevolle geistige Führung begeben konnte.

 
 

Wirkung schamanisch-geistigen Heilens.

 

Schamanismus oder Schamanische Heilarbeit wirkt über Zeit und Raum hinaus. Sie kann unmittelbare Heilungen anregen, verdeckte Kräfte freisetzen, und damit die Lebenskraft stärken. Das kann gegenüber gewöhnlichen Psychotherapien, die oft jahrelang durchgeführt werden müssen, ein Vorteil sein. Und es liegt nahe, diese beiden Heilungsverfahren miteinander zu verbinden oder jeweils ergänzend einzusetzen.

Auch bestimmte psychiatrische Erkrankungen können nach Absprache mit behandelnden Psychiatern oder Psychologen schamanisch begleitet werden,  wobei die Hintergründe solch extremer Zustände vielfältig bedingt sind und nicht selten als Folge karmischer Altlasten erlitten werden müssen. Letzteres ist nicht als antiquiertes Moralurteil zu verstehen, sondern gründet sich auf meinen Forschungen und Beobachtungen.

 
 

Rückholung abgespaltener Seelenanteile.

 

Wenn ein Mensch eine Erfahrung als traumatisch erlebt, spaltet sich je nach Heftigkeit ein größerer oder kleinerer Teil seiner Seelenenergie ab und bleibt in der Dimension des erschreckenden Erlebnisses verhaftet (Siehe auch “Das Phänomen Dissoziation I: Trauma und Re-Traumatisierung”). Und zwar so lange, bis sich jemand nach diesem Anteil auf die Suche macht und ihn befreit, der hierzu befähigt ist. Bleibt eine therapeutische Begleitung rein auf der kognitiven Ebene, wie z.B. in der Psychoanalyse, so wird der Konflikt nicht nachhaltig gelöst, da die entscheidende Ebene der Seelenenergie unbeachtet und damit unbearbeitet bleibt.

Im Rahmen schamanischer Heilarbeit werden auf sogenannten Seelenreisen eben solche vermissten Seelenanteile gesucht und im beste Fall zurück geholt. Das ist nicht immer so einfach, denn auf dieser Reise können sich diverse Hindernisse auftun, wie z.B. andere Geistwesen, die dies verhindern wollen. Auch eigene Vorbehalte der Seele gegen ihre Befreiung müssen zunächst wahrgenommen und im geistigen Gespräch bearbeitet werden. Denn ohne das Einverständnis der Seele haben wir als Schamanen keinen Handlungsauftrag. Ein sehr entscheidender Aspekt, der allzu häufig in Therapien unbeachtet bleibt.


"Hä, wieso Vorbehalte gegen die Rettung? Ist nicht jeder froh, wenn er wieder nach Hause kommen kann“? Nein, dem ist nicht so. Lesen Sie hierzu gerne meinen Blog-Artikel „Der Quell-Konflikt“!

 
 

Die divinatorische Reise.

 

Schamanisch Praktizierende können auch zu divinatorischen Zwecken reisen, um Informationen aus höheren Astralwelten zu erhalten. Die wirklich hohen Lichtebenen bereisen auf diese Weise jedoch die Wenigsten, denn hierzu muss eine Seele ihren Ursprung auf entsprechend hohen Ebenen haben, damit sie dorthin „switchen“ kann.

(Hierzu äussere ich mich näher in meiner Artikel-Reihe über das „Gesetz der Heilung“ - coming soon).

 
 

Methodenübergreifende Heilungsprinzipien.

 

Es gibt einige gemeinsame Merkmale von Schamanischer Heilarbeit, Gestalttherapie und dem Systemischen Stellen. Das Wesentliche ist deren raum- und zeitübergreifende Wirkung. Sowohl systemische Heilaufstellungen als auch schamanische Heilarbeit können bei der Klärung Generationen übergreifender Familienthemen wirksam eingesetzt werden und Urkonflikte und Verstrickungen, die auf längst vergessene Ahnen zurück gehen und sich lähmend bis in die jüngsten Generationen auswirken, heilsam auflösen und für alle Beteiligten große Kräfte freisetzen.

Erfahren Sie in „Schamanismus II: Für immer adieu? Tod und Sterben aus schamanischer Sicht“ mehr über das Wirken von Schamanen und die Bedeutung schamanischer Heilarbeit in der heutigen Zeit.

 
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Schamanismus im westlichen Kulturkreis II: Tod & Sterben aus schamanischer Sicht

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Der Quell-Konflikt I: Von der unterbrochenen Hinbewegung einer Seele zu Gott